Überraschend stellte sich nach der Geburt der kleinen Lou eine schwere Krankheit heraus. Einige Tage später starb sie - in den Armen ihrer Mama, Sarah Gauthey. Ein Mamaherz zerbrach - und fand in den folgenden Monaten Freiheit, wie niemals zuvor. Der Trost war nicht billig.
Sarah merkte schon während der Geburt, dass etwas nicht stimmte. Sie spürte es beim letzten Pressen, bei der ersten Berührung, auf den ersten Blick. Noch bevor sie ihr Baby endlich in den Armen halten konnte, musste sie es wieder loslassen: Ihre Tochter Lou wurde sofort verlegt in ein anderes Spital.
Es folgten schwierige Tage und schwierige Wochen: Bei Baby Lou wurde Trisomie 13 festgestellt. Niemand wusste, wie lange sie überleben würde. Es könnten Stunden, Tage oder Jahre sein. Sarah und ihr Mann nahmen die kleine Lou nach Hause, hin und her gerissen zwischen der Hoffnung auf Leben und der Versöhnung mit dem Tod.
Der Aufprall auf hartem Boden
Lou starb, 19 Tage nach der Geburt. In Sarahs Armen. Es war mitten in einem Fotoshootings. Das Bild ist Sarah besonders kostbar. Es war ein dunkler, schmerzhafter Moment. Sarahs Herz zerbrach. Es fühlte sich leer an, als würde sie bodenlos fallen, tiefer und tiefer. Statt in der tröstenden, weichen Hand Gottes zu landen - wie sie es sich bisher immer vorstellte - fühlte es sich an, als würde sie auf einen harten Boden aufprallen. Überall Scherben. Alles war kaputt. Ihr Glaube in Fetzen.
Sechs Monate lang zog sich Sarah zurück. Sie sah eine Handvoll Freundinnen und ihre Familie. Die Trauer schien zu gross, der Schmerz zu stechend. Sie wollte mehr sterben als leben, dachte an Suizid. Nur Tage vor der Geburt ihrer jetzt toten Tochter starben auch zwei ihrer liebsten Freunde bei einem Bergsturz. Wie nur konnte Gott so viel Schmerz zulassen?
Der Wendepunkt im Wald
Wut und Trauer frassen Sarah innerlich fast auf. Bis sie eines Tages entschied, nicht zu verbittern. Der Entscheid kostete viel. Weil sie Angst davor hatte, als starke Frau angesehen zu werden. Doch stark würde sie sich nie mehr fühlen. Sie fuhr in den Wald und schrie die ganze Dunkelheit aus sich heraus. Wie ein Biest. Zwei Tage lang konnte sie nicht mehr sprechen. Noch sechs Tage danach pochte ihr Kopf, so laut hat sie beschrien. Das war der Wendepunkt. Es fühlte sich an, als könnte sich Gott jetzt neben sie setzen und ihr in der Dunkelheit begegnen. Schritt für Schritt.
Es begannen Gespräche mit Gott, die ihr eine neue Sicht eröffneten. Es war nicht einfach und leicht. Ihr Herz füllte sich, während sich ihre Hände leerten. Weil sie alles losliess: Glaubenssätze, falsche Antworten, vermeintliche Rechte, Theologien, Ideen und Vorstellungen.
"In meinen schwierigsten Momenten, in meinem Loslassen, in meinem Hingeben, habe ich ein Stück Ewigkeit schmecken dürfen. Ich habe neue Hoffnung erlangt und neue Zuversicht."
Der Moment, als Lou in ihren Armen starb, sieht Sarah heute anders: Der Himmel sei ihr noch nie so nahe vor eigenen Augen geöffnet worden. Es war wie eine Tür, und sie durfte Lou bis zu dieser Seite der Türe führen.
"Die Ewigkeit ist mein Trost. Und es ist kein billiger Trost."
Sarah teilt mehr von diesem Trost und tiefgreifende Einsichten aus ihren Gesprächen mit Gott in dieser Podcastfolge und möchte dich damit ermutigen: Es gibt ein grösseres Bild.
Und dafür leben wir.
Danke Sarah, für deine Offenheit, dein Teilen, dein Suchen und Wagen.
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