Eine Geburt kann tiefgreifende Erfahrungen aufbrechen und heilen. Sie kann uns aber auch traumatisieren und verängstigen. Worin begründet sich diese Kraft der Geburt? Und wie kann ich sie als Frau nutzen, um freier zu leben? Das Gespräch mit meiner Hebamme Carole zeigt ausserdem auf, wie sehr Geburten mit unserem Frauenbild, unserer Weiblichkeit und der systematischen Unterdrückung der Frau verbunden sind.
Mit der Hebamme Carole Lüscher von 9punkt9 spreche ich in diesem Podcast über die verändernde und heilende Kraft, die in einer Geburtserfahrung liegt. Sie kann uns traumatisieren, tiefgreifende Ängste entwickeln – aber sie kann eben auch Traumas lösen, Ängste aufbrechen und unsere ältesten Prägungen überschreiben.
Geburt greift in älteste Erinnerungen
Die Erfahrungen rund um eine Geburt gehen so tief in alle Hirnbereiche, dass es möglich ist, grundlegende Prägungen neu auszurichten. Meine eigenen, ganz ersten Erfahrungen als Baby werden in dieser Zeit als frischgebackene Mutter getriggert, also unterbewusst angestossen und wieder erinnert. Solche Trigger werden zum Beispiel ausgelöst durch das Weinen meines Babies. Es kann an Ängste und Stress erinnern, die ich selbst als Baby durchlitten hatte. Das sind Erinnerungen, auf die wir sonst kaum stossen. Es waren Situationen, die sich für mich als Baby lebensbedrohlich anfühlten, in denen ich keine Sicherheit und Geborgenheit erfahren haben oder Überforderung erlebte.
Viele Frauen schreckt das ab: Möchte ich wirklich in diese Erinnerungen eintauchen? Möchte ich mich durch das Mutterwerden wirklich derart verändern lassen? Ich wünsche mir, dass wir dieses Potential als Einladung statt als Bedrohung erkennen, die uns in ein freieres Leben einlädt.
Die Kraft der Geburt nutzen
Natürlich werden rund um die Geburt nicht nur unsere negativen Erinnerungen getriggert, sondern auch unsere guten Bindungserfahrungen. Es ist für viele Frauen eine wunderschöne, geborgene Zeit. Und auch diese Erfahrungen können wir nutzen und eine tiefe, innige Bindung zu unserem Kind aufbauen, unser Selbstbild stärken und uns noch fester verankern in unserer wahren Identität. Was kann ich tun, um die Kraft der Geburt so zu nutzen? Und gleichzeitig: Wie kann ich mich vorbereiten und verändern, mich voll und ganz auf das Muttersein einlassen, ohne in einen Leistungsdruck zu verfallen? Wie gehe ich damit um, wenn ich merke, dass ich getriggert werde und unverhältnismässig reagiere auf mein Kind oder Situationen rund um die Geburt? Diesen Fragen gehen wir auf den Grund.
Die unglaubliche Kraft der Geburt habe ich in meinen bisherigen zwei Geburten erleben dürfen. Von diesen Erfahrungen erzähle ich dir gerne hier mehr und ausserdem habe ich dir auch einige Tipps zusammengestellt, wie du dich konkret auf eine stärkende Geburt vorbereiten kannst.
Was lösen diese Gedanken bei dir aus?
Ich freue mich auf deine Gedanken, Rückmeldungen und Fragen!
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