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VERBINDUNG ZU MEINEM KÖRPER

Es ist unglaublich, was bei einer Geburt im Körper einer Frau und ihrem Baby geschieht. Wenn wir uns diese vielen kleinen, unerklärlichen Wunder vor Augen führen, stärkt es unser Vertrauen in den weiblichen Körper: Er ist so gut geschaffen und vollkommen ausgestattet. Glaubst du daran?



Foto by Ruben Ung

Wahrscheinlich betrifft es auch dich: Du hast eine gespaltene Beziehung zu deinem weiblichen Körper. Hier und dort gibt es Stellen, die du am liebsten verändern würdest: Deine Nase, deine Haut, deine Haare, deine Oberschenkel oder Brüste. Oder du fühlst dich in einigen Bereichen von deinem Körper im Stich gelassen, weil er krank ist, nicht leistungsfähig, schwach? Ich selbst kennen den Druck und Idealvorstellungen gegenüber meinem Körper gut: Obwohl mich mein Körper treu durchs Leben trägt, gerate ich immer wieder in diesen Teufelskreis.

Es herrscht in dieser Welt ein enormer Druck auf den weiblichen Körper!

Wir werden wohl nie ganz und gar im Frieden damit sein. Aber wir haben Kraft und Würde, uns gegen diesen Druck und den Streit zu wehren und uns in die Versöhnung und Begegnung zu wagen.


Versöhnung mit dem eigenen Körper

Ich wünsche mir für dich und auch für mich, dass wir uns mit unseren Körpern versöhnen und viel mehr in ihnen erkennen, als ein Schönheitsideal, das sie erfüllen sollten. Denn unser Körper trägt Kraft und Leben, das über das Sichtbare hinaus geht!

Wenn wir aber unversöhnt sind mit unserem Körper, führt uns das in vielen Bereichen in Trennung. Wir entfernen uns innerlich von unserem Körper, schauen ihn weniger an, bewegen ihn weniger, verstecken ihn unter der Kleidung. Wir meiden Orte, wo andere unseren Körper sehen. Wir meiden Begegnungen, in denen andere unserem Körper nahe kommen. Wir meiden also Berührungen, Sex oder Sport aus Scham über unseren Körper. Doch genau das sind Zugänge, um in inniger Verbundenheit zu leben. Und genauso sind sie Wege, wie wir einen gesunden Zugang zu unserem Körper finden. Wir brauchen Berührungen, Sex und Bewegung, für einen gesunden Zugang zu unserem Körper. Wenn wir uns durch Scham davon trennen lassen, geraten wir in einen Teufelskreis. Wir entfernen uns noch mehr, geraten noch tiefer in Scham.



Diesen Kreislauf können wir aber jederzeit durchbrechen:

Wenn du unversöhnt bist mit deinem Körper, suche die Begegnung mit ihm! Schau ihn an. Berühre ihn.

Entscheide dich bewusst für eine sexuelle Begegnung, auch wenn du keine Lust dazu hast. Das wird Boten aussenden, die dir zur Hilfe kommen. Denn Berührungen und körperliche Nähe setzen Hormone wie Oxytocin frei, die uns gegenseitig einen und verbinden, die Intimität schaffen und Liebe wecken. Über den Körper schaffen wir also emotionale Gesundheit, die uns wiederum einen versöhnten Umgang mit unserem Körper schafft.


Was mein Körper über meine Seele sagt

Wenn wir selbst mit unseren Körper unversöhnt sind, ist es, als würden wir Krieg führen gegen uns selbst. Wir lehnen uns selbst ab, weil wir Körper, Seele und Geist nicht ganz trennen können. Wir sind ganzheitlich gemacht und gedacht, unser Körper steht in Verbindung mit unserer Seele und mit unserem Geist. Ich merke zum Beispiel, wenn ich gerade emotional ausgeglichen und geistlich erfüllt lebe, fühle ich mich meist auch wohler in meinem Körper. Und wenn ich mich in meinem Körper unwohl fühle, mich nicht schön finde, dann habe ich gelernt, tiefer hinzuhören. Denn meistens ist das in Zeiten, in denen ich emotional gestresst bin oder mein geistliches Leben zu wenig pflege.


Erst durch meine Schwangerschaften habe ich gemerkt, was mein Körper leistet, ganz unabhängig davon, wie schön oder eben unschön er aussieht. Da sind so viele Prozesse in Gang, denen ich mir gar nicht bewusst war, weil ich grundsätzlich gesund und munter bin. Je mehr ich erkenne von der Komplexität unseres Körpers, desto mehr ist es für mich ein Wunder, dass er mich so durch das Leben trägt. Dass er menschliches Leben in mir brütet. Dass er wärmt, tröstet, streichelt, nährt, verdaut, ausgleicht, entgiftet, erholt.


Es gibt verschiedene Dinge, die unsere Beziehung zum eigenen Körper blockieren können. Für mich persönlich ist es immer wieder das Streben nach einem Schönheitsideal, für dich ist es vielleicht etwas ganz anderes. Vielleicht haben sich andere über deinen Körper lustig gemacht, und Scham hat dich bedeckt. Vielleicht hast du keinen wertschätzenden, liebevollen Zugang zu deinem weiblichen Körper gefunden als Teenager. Vielleicht haben dich andere wegen deines Körpers objektiviert, deinen Körper ausgenutzt, als Projektionsfläche gebraucht und deim Empfinden dabei ignoriert. Vielleicht hattest du selbst keine weiblichen Vorbilder, die dir einen würdevollen und liebevollen Umgang mit ihrem Körper vorgelebt haben. Um uns diesen Lügen zu stellen, brauchen wir Wahrheit.


Was sind Wahrheiten, die du über deinen Körper glauben darfst?

«Oder wisst ihr denn nicht, dass euer Körper zum Leib von Jesus Christus gehört?» Das steht so im 1. Korintherbrief. Was für eine Wertschätzung für meinen und deinen Körper: Er ist gut, heilig. Er gehört zu Gott. «Oder habt ihr vergessen, dass euer Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den euch Gott gegeben hat? Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preist Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind von Gott». 1. Korinther 3:16+19-20

Unser ganzes Sein, auch unser Körper, ist teuer erkauft von Gott. Damit wir versöhnt und in tiefer Verbindung mit unserem Körper leben können, und durch ihn auch in tiefer Verbindung und Hingabe an Gott. Wir können mit unserem Körper Gott Ehre geben, dem der ihn erschaffen hat in seiner ganzen Komplexität, in deiner Einzigartigkeit und Schönheit, in seiner Fähigkeit, Leben zu nähren und zu gebären.


Über die Sinne den Körper stärken

Du darfst alle deine Sinne benutzen, um einen starke Bindung zu deinem Körper zu gewinnen. Sieh ihn an! Berühr ihn! Höre ihn! Rieche an ihm. Je versöhnter du mit deinem Körper bist, desto leichter fällt dir das, desto weniger Ekel und Scham verspürst du im Umgang mit deinem Körper. Und wenn es dir schwer fällt, dann drück das deinem Körper aus. Oder wenn du magst und einen Zugang zu Gott hast, drück das Gott gegenüber im Gebet aus, der deinen Körper gemacht hat und ihn durch und durch kennt. Er hat eine gute, liebevolle, wertschätzende Haltung gegenüber deinem ganzen Sein, auch gegenüber deinem Körper, und er kann auch deine Haltung, dein Denken erneuern. Weil er mit seinem Heiligen Geist in dir wirkt.


Als praktische Übung: Stell dich vor einen Spiegel und bewege deinen nackten Körper – deinen Kopf, deine Schultern, deine Hüften – so wie es sich gerade gut anfühlt.

Was löst das in dir aus? Nehme einfach mal wahr, ohne zu bewerten.


Wenn du einen Schritt weiter gehen möchtest, berühre deinen Körper zärtlich und liebevoll mit deinen Händen, streichle ihn und sprich ihm zu, was du über ihn denkst – oder denken möchtest:

“Danke, dass du mein Baby nährst!”

“Du bist wunderbar gemacht!”

“Ich bin dir dankbar für alles, was du für mich tust.”

“Danke, dass du Nahrung aufnimmst und mir Kraft schenkst.”

“Du bist durchdacht und machst das Unmögliche möglich.”

“Du bist schön.”

“Ich liebe dich.”

“Ich bin dankbar, dass ich ihn dir zu Hause bin.”

“Du bist ein Tempel, in dem Gott wohnt. Und ich in ihm.”




Noch mehr zum Thema hörst du in dieser Podcastfolge.


Und hier findest du eine Körpermeditation, die dich ins Gebet und in biblische Wahrheiten führt.





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